Ab der Ausstellungssaison 2015/16 gilt für alle Bewertungen der nachfolgende,
neue Standard 15:
Standard 15: Schweizer Dreifarben-Kleinschecke
Visionen zur Zucht
Trotz relativ hohem Zuchtstand findet es der Vorstand des Rasseklubs angebracht, unsere Vorstellung über das nahezu ideale Aussehen des Drf.Kl.Sch- Kaninchens in Erinnerung zu rufen.
Da vermehrt Drf.Kl.Sch. gezüchtet werden von Züchtern welche (noch) nicht im Rasseklub Mitglied sind, was eigentlich schade ist, möchten wir diese damit ansprechen und hoffentlich dazu anregen, beizutragen, dass die Drf.Kl.Sch. in der ganzen Schweiz einheitlich und nach unseren Vorstellungen gezüchtet werden.
Die Drf.Kl.Schecke gehört zu den kleinen Rassen mit einem Jdealgewicht von 2.7 – 3.1 kg. Sie ist eine spalterbige Tupfenschecke mit Mosaikfaktor, guter Haltung und schön geformtem Körperbau. – So steht’s im Standard.
Typ und Zuchtziel müsste jedem Züchter und Experten geläufig sein. Da es sich um Schecken handelt, sogenannte Edelschecken (ES + Drf.Kl.Sch. weil eine Kette in der Zeichnung ist), wünschen wir uns ein formschönes länglich gezogenes Kaninchen. Die Eleganz und Harmonie des Körperbaues muss deutlich ersichtlich sein. Er soll von der Schulter über den länglich gezogenen Rücken bis zum Becken nahezu gleich breit sein und schliesst ab mit einem schön abgerundeten Becken. Der Rücken darf nicht abfallend und der höchste Punkt muss am richtigen Ort sein, (senkrechte Linie ziehen bei der Schenkelrundung gegen Rücken Oberlinie; siehe Bild Allgemeine Beschreibung S. 5 Standard 03) denn wenn der höchste Punkt nicht am richtigen Ort ist, stimmt der ganze Körperbau nicht.
Wir wollen die einzelnen Positionen näher betrachten.
Position 1: Kopf, Ohren, Hals
Gemäss Standard 15 wünschen wir einen kräftigen, rechteckigen leicht ramsigen Kopf von der Stirn bis zur Schnauze gleich breit. Die Geschlechts Unterschiede sollen ersichtlich sein.
Ohren: Länge 10.5 – 11.2 cm gut behaart, abgerundet und straff, nicht so fleischig wie bei einfarbigen Rassen.
Hals: Kräftig, leicht sichtbar. Ist der Hals nicht sichtbar, wirkt der Kopf „eingesteckt“, die Eleganz und die Rassetypische Erscheinung (obere Linie) geht verloren.
Position 2: Brust, Schulter, Vorderläufe und Haltung (Stellung)
Die Brust soll gut und kräftig entwickelt, und nahezu gleich breit wie der ganze Körperbau sein (Brustgriff) aber nicht zu überladen (zu tief).
Die Schulter muskulös, straff anliegend und geschlossen. Mit diesen Faktoren gibt es keine Probleme mit der mittel hohen Stellung (Haltung).
Die Vorderläufe mittelkräftig, senkrecht aufstehend mit gutem Tritt vervollständigen die wichtigste Position des Kaninchens.
Position 3: Rücken, Becken, Hinterläufe
und die leider immer gerne ausser Acht gelassene Bauchlinie
Der Körperbau sollte vorab als Ganzes betrachtet werden und besteht nicht nur aus 2 Hüftknochen. er besteht aus Rücken, Becken, Hinterläufe und Bauchlinie.
Der Rücken soll länglich gezogen, d.h. er muss vom Widerrist Richtung Becken ebenmässig verlaufen, gut aufgesetzt sein und im Bereich des Beckens leicht abrunden.
Das Becken sollte schön abgerundet sein, nicht so breit wie bei einfarbigen Tieren, sondern muss harmonisch zum ganzen Körper passen.
Die Hinterläufe müssen gerade zum Körper stehen, trifft dies zu, liegen die Schenkel an und wirken geschlossen. Züchten wir die Positionen 2+3 wie oben beschrieben, kommt die aufgezogene Bauchlinie deutlich zur Geltung und kann auch bewertet werden.
Position 4: Fell
Ein gesundes dichtes Fell zeigt schöne Farben. Die Erfahrung zeigt, dass nicht an die obere Felllänge hin gezüchtet werden sollte, da sonst die Farben nicht mehr so schön zur Geltung kommen, (Unreine Farben)
Position 5: Farben & Farbverteilung
Die Grundfarbe ist weiss. Die Zeichnungsmerkmale sind orange und schwarz und sollten überall gleichmässig verteilt sein, ausgenommen im Backenpunkt.
Mosaikfaktor: Unserer Meinung nach zeigt sich der Mosaikfaktor in der Kopfzeichnung und im Aalstrich. Ohren, Schmetterling, Augenringe, Aalstrich sollten gleichmässig mit oranger- und schwarzer Farbe zu gleichen Teilen gefärbt sein, das Ganze sollte „blumig“ wirken.
Position 7: Rumpfzeichnung
Wie eingehend erwähnt ist die Drf.Kl.Sch eine Tupfenschecke, das sagt eigentlich alles, – oder doch nicht?!
Die Seitenzeichnung besteht aus der Kette, Rumpf- und Schenkelzeichnung. Die Kette beginnt am Nackenfleck. 2 – 3reihig zieht sie sich zum Rumpf hin, endet am Schenkel und die Zeichnung sollte einem Posthorn ähnlich sein. Die besteht idealer weise aus einzelnen freistehenden Punkten. Aufgelöste Zeichnungen sind zu bevorzugen. Die Zeichnung kann nicht einfach durch die Zucht beeinflusst werden, vieles ist Zufall und bedingt viel Erfahrung und Geschick des Züchters. Die aufgelöste Zeichnung hat mit Verfeinerung des Körperbaues in keinster Weise einen Zusammenhang!
Zusammenfassend ist noch zu erwähnen, dass bei der Kopfzeichnung das Hörnli nicht fehlen darf und der Ohrenansatz sauber abgrenzt; – die Backenpunkte rund, nicht zu gross und freistehend und die Augenringe fein sein sollten. Die Kinneinfassung sollte den Unterkiefer leicht erfassen. Letztlich sehen wir gerne einen kräftigen Nackenfleck, die Blumenoberseite ganz mit Farbe bedeckt, und dass die Kettenzeichnung den Beinfleck nicht erreicht. Für weitere Schönheits- und Ausschlussfehler verweisen wir auf den Standard 15.
Oberstes Ziel in der Zucht ist nach wie vor die Gesundheit, Vitalität und Lebensfreude unserer Tiere. Wir hoffen mit diesem Bericht den Liebhabern der Scheckenzucht die Erfahrung des langjährigen ehemaligen Obmannes Fritz Waibel kundzutun und mitzugeben und wünschen weiterhin „gut Zucht“ und viel Freude!